Das Messie-Syndrom der Fotografie

27.02.2014

Das Messie-Syndrom bezeichnet zwanghaftes Horten und in der Fotografie geschieht das, meiner Erfahrung nach, besonders schnell und unbemerkt - die eigene Festplatte sieht ja kaum einer und das die Dateien sich da schon um die letzten Megabyte drücken lässt sich ja gut verstecken. Zumindest habe ich bei meinen Fotografie Freunden noch nie nachgesehen, wie und vor allem wie viele Dateien sie besitzen. 
Bei mir persönlich kenne ich das Problem schon länger - Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt der Besserung - sei es beim Wiederfinden bestimmter Dateien oder beim Einsortieren neuer Dateien. Aber an meinem nicht zu überblickenden Ordner Chaos habe ich bisher nichts geändert. Ich könnte hier nun hunderte Entschuldigungen und Ausflüchte aufzählen, aber wenn ich ganz ehrlich bin, war ich bisher einfach zu faul.


Aber am Wochenende habe ich den Kampf gegen die Gigabytes aufgenommen. Habe mich tapfer mit Nervennahrung, Zeit und Motivation eingedeckt. Habe mit ebenso tapferen Kriegern ein Bündnis geschlossen und mich dieser Herausforderung gestellt. Mit dem Wissen, Leib und Leben aufs Spiel zu setzen. Der Kampf war hart, viele sind gefallen. Darunter waren zum Glück weder ich, noch mein Verbündeter, sondern nur die Feinde. Ein Sieg auf ganzer Linie.
Ergebnis von zwei Stunden Arbeit: grobe Einteilung aller bisherigen Bilder und 890 tote Dateien bzw. 5,3 GB. Das Ordnerchaos (auf dem Bild unten) mitsamt massig Unterordnern besteht immer noch, aber immerhin sind alle Bilder im Organizer nun grob sortiert (auf dem Bild sind nicht alle Unterordner zu sehen ;) ) 
Bis zum nächsten Motivationsschub mitsamt produktivem Ventil. Zum Beispiel eine Alternative fürs Bilder hochladen? Die Qualität wird ja immer grottiger... . Oder doch lieber der verzweifelte Versuch meinen Blogplan zu retten? Der ist mir nämlich letzte Woche schon abgeschmiert.

Wie sortiert ihr eure Fotos? Bzw. habt ihr dasselbe Problem oder seid ihr beim Sortieren und Archivieren wirklich konsequent?

A year ago: Gedenkstättenfahrt Polen #3

23.02.2014

Hallo zusammen,
heute komme ich zum dritten und damit vorletzten Teil bzw. dem letzten Teil der KZ Besichtigungen. Nach Groß-Rosen (Teil 1) und Auschwitz Stammlager (Teil 2) führte uns der Weg in eines der Außenlager von Auschwitz. 
Nach einem kleinen Fußmarsch erreichten wir Auschwitz-Birkenau. Vom größten deutschen Vernichtungslager steht heute zwar nicht mehr besonders viel, aber dafür berühren die Geschichten und Erlebnisse umso mehr. Zu meinem Glück hatte ich an diesem Tag einer Freundin zuliebe die Gruppe gewechselt und hatte dadurch eine andere Führerin, als noch im Stammlager. Eine Frau, von der ich heute noch zutiefst beeindruckt bin. Eine Frau, die diese Führung ehrenamtlich und häufig macht, aber trotzdem von all dem Leid noch so schockiert und entsetzt ist, dass sie während der Führung wirklich weint. 

Und genau deshalb ist dieser Tag für mich wohl der heftigste und schwerste gewesen. Während im Stammlager alles eher auf Tourismus getrimmt war, ist das Birkenau Gelände so weitläuftig, dass man keiner Menschenseele begegnet und die Atmosphäre, aufgrund der Abgeschiedenheit, noch bedrückender wirkt.
Und selbstverständlich auch, weil diese Einrichtung als größtes, deutsches Vernichtungslager ganz andere Dimensionen zeigt: riesige Gaskammern und zerstörte Krematorien, die einem die Größenverhältnisse , zumindest zu einem Bruchteil, verständlich machen. 

Den Abschluss bildete ein Filmabend mit "Schindlers Liste". Jedem, der den Film noch nicht kennt, kann ich ihn nur wärmstens ans Herz legen. Absolut nicht beschönigt und rührend, wenn auch schockierend. Dabei bin ich nicht mal ein sehr emotionaler Mensch.

Nächste Woche geht es dann fröhlicher weiter, denn unseren letzten Tag in Polen verbrachten wir in Krakau und das hatte dann mal wirklich Klassenfahrt Charakter.

In My Bag

18.02.2014

Hallo zusammen,
heute ein kleiner Post zu einer Seite, die ich letztens entdeckt habe: In My Bag. Hier stellen einige Fotografen, meist Professionelle, Fotos ihre Equipments und ihrer Ausrüstung rein und dazu auch Beispiele der Arbeit.  Gerade letzteres mag ich sehr, so kann man sich durch die Homepages klicken und Arbeiten, die einem gefallen haben, näher ansehen und auch weitere finden. 
Frist vielleicht ein bisschen viel Zeit, die man ja eigentlich mit Lernen verbringen müsste. Stichwort Abitur Prüfungen in drei Wochen *hust*.
Aber man braucht ja Ausreden und Pausen. Und so klicke ich mich fleißig weiter. Damit der Post hier wenigstens noch ein wenig Sinn hat, stelle ich mein Equipment vor.


Seid September 2011 darf ich die Canon EOS 600D mein eigen nennen, ebenso wie das Kit Objektiv (Canon EF-S 18-55mm f/3.5-5.6 IS II). Zusätzlich im Sommer 2012 noch ein Teleobjektiv (Canon EF-S 55-250 mm f/4-5,6 IS II) und zu Weihnachten 2012 noch meine geliebte Festbrennweite (Canon EF 50mm f/1.8 II).
Insgesamt also nicht viel an Objektiven, sogar eine (verhältnismäßig) sehr günstige Ausrüstung (Tele ~ 190 Euro und 50mm ~ 100 Euro), für die Fotografie sind das schließlich Schleuderpreise.

Zusätzlich natürlich ein bisschen Kleinkram, der einfach unabdingbar ist: Speicherkarten, Ersatzakkus, Filter, Stativ und, seid neuestem, ein Fernauslöser. Alles fein säuberlich auf dem Bild zu sehen. Kamerataschen machen bei mir wohl das meiste aus, eine neue wünsche ich mir nämlich auch schon länger, also wird die Sammlung wachsen.
Dieser ganze Kram erinnert mich daran, dass ich wirklich mal wieder etwas damit machen muss - dringend! Ach innerer Schweinehund, lass mich und meine Motivation gute Freunde sein.

Übrigens habe ich seid einigen Wochen sogar schon einen Tumblr Blog. Bedeutet noch viel mehr Ausreden und unnötige Nebenbeschäftigungen, juhu.

http://spectrumlyien.tumblr.com/


Zeigt euer Equipment doch mal her! Andere Abiturienten sind auch herzlich dazu eingeladen, ihre Verdrängung-Strategien zu verraten. Zum Beispiel euren Tumblr? 

A year ago: Gedenkstättenfahrt Polen #2

15.02.2014

Hallo zusammen,
heute gibt es nun den zweiten und ernsteren Teil der "A year ago"-Reihe. Die erste Hälfte der Woche habe ich euch ja bereits in diesem [Teil 1] Post vorgestellt und nun gehe ich ausführlicher auf den Rest der Woche ein, auch weil dieser der sehr viel Bewegendere Teil war.
Zunächst wechselten wir die Unterkunft und machten es uns in der Begegnungsstätte in Oświęcim bequem. Oświęcim sagt zu Beginn wohl eher den wenigsten etwas, aber spätestens bei Ausschwitz weiß jeder Bescheid. 

Nach einer Stadtführung machten wir uns am Tag darauf auch auf den Weg ins Stammlager. Die Stimmung war zunächst wirklich bedrückend - zwar sieht es auf den ersten Blick nicht wirklich Einschüchternd aus, jedoch hatten wir alle die Geschichten von den Jahrgängen vor uns gehört und hatten daher gehörigen Respekt.

Auf den Bildern erkennt man die Unterkünfte ziemlich gut, feste Häuser, die heute voll von Ausstellungen sind. Einige Bilder, Andenken an die Gefangenen, Papiere und Arbeitsmethoden & persönliche Gegenstände
Persönliche Gegenstände der ehemaligen Insassen, also tonnenweise Koffer, Schuhe, Zahnbürsten und andere Habseligkeiten. Aber einen richtigen Klos im Hals und Tränen in den Augen hatte ich erst, als wir den Raum mit tonnenweise Haaren betreten haben. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, kann man sich das absolut nicht vorstellen. Wirklich Tonnen. Hier lasse ich einfach die Bilder sprechen, hier konnte ich die Kamera viel häufiger nutzen.

Einen Kritikpunkt habe ich aber leider, denn wie man auf den leider nicht Bildern sieht, ist das Gelände ziemlich überlaufen und allgemein leider sehr auf Tourismus getrimmt. Natürlich müssen Unterhaltskosten gedeckt werden und ähnliches, aber eine Begrenzung oder eine andere Atmosphäre hätte ich mir sehr gewünscht. Eine richtige Wirkung und richtige Auseinandersetzung mit dem Thema scheint unmöglich, wenn man brav an Absperrungsseilen und Pfeilen den vorgegebenen Wegen und Schlangen von Touristen folgt.

Nächste Woche kann ich aber von einem, in diesem Punkt, weitaus positiveren Erlebnis berichten. Bis dahin erstmal.

A year ago: Gedenkstättenfahrt Polen #1

09.02.2014


Hallo zusammen, 
hier kommt nun der schon mehrmals angekündigte Post bzw. Beginn der Postreihe rund um den Februar 2013. Da dieser Monat kurz vor dem Abi sowieso recht mickrig ausfällt, möchte ich die doch sehr ernste Kost aufarbeiten und die Bilder nicht nur auf meiner Festplatte verstauben lassen. In diesem ersten Post geht es um ein paar grobe Informationen zur Reise und die erste Station: Kreisau in Polen und das KZ Groß-Rosen.

Wie kam ich erstmal überhaupt zu der Reise? Die Gedenkstättenfahrt wird bereits seid Jahren für die Jahrgangsstufe 1 angeboten, auf rein freiwilliger Basis. Jedes Jahr aus neue wagen sich 40 junge Leute nach Polen, um bekannte Ziele wie Auschwitz zu besichtigen. Dabei geht es die ganze Woche um das schwierige Thema Konzentrationslager und Judenverfolgung im Nationalsozialismus.
Happiges Thema und genau deswegen habe ich lange überlegt, mich dann aber dafür zu entscheiden. Wann bekommt man so eine Chance schließlich ein zweites Mal?
Und so ging es dann im Februar mit dem Bus Richtung Polen, nach einigen Wochen Vorbereitungszeit, einer Menge Referaten und mit einem komischen Gefühl in der Magengegend. Denn bis zur Ankunft habe ich die Entscheidung mitzufahren, tatsächlich irgendwie bereut.


Nach 17 Stunden Fahrt (Hurra, Buspanne!) war die Begeisterung dann aber groß. Von den Unterkünften habe ich nicht viel erwartet und war umso überraschender, als uns dieser alte Hof, der auf den Bildern zu sehen ist, erwartet hat. Kleine Schwaben waren dann natürlich auch begeistert von sooo viel Schnee! Das erste was wir am nächsten Morgen nach dem Frühstück gemacht haben: Schneeengel. 
Kurz darauf ging es dann aber schon Ernst los. Wir machten uns auf den Weg zum KZ Groß-Rosen. 

Davon habe ich leider keine Bilder parat. Einfach zu kalt, verschneit, windig und einfach ungemütlich. Außerdem gab es außer Schnee und einigen wiederhergestellten Baracken nichts zu sehen, dafür aber viel Ausstellungsmaterial. Rückblickend gesehen ein sehr lockerer und passender Start, denn so kann man sich langsam herantasten. Deutlich intensiver waren die Gesprächsrunden am Nachmittag - ich bin zwar nicht der kommunikative und offene Mensch, aber das Ganze mit der Gruppe, bekannten Gesichtern und Freunden, nochmal zu verarbeiten hat sicher geholfen und den Blick noch für neue Aspekte geöffnet.


Eine weitere Station war die Gruppenarbeit über den Widerstand der Familie von Moltke. Mit tollem räumlichen Bezug war das sogar wirklich interessant und, zumindest mir, bisher relativ unbekannt. 
Als Fazit kann ich von der ersten Station sagen, dass man bei der Planung schon darauf bedacht war, langsam zu beginnen und die Schüler nicht gleich total zu schocken. Merkt man wohl auch an meinem Post, denn die Hälfte der Woche passt in diesen ersten Post, die nächsten drei sind der zweiten Wochenhälfte gewidmet.
In Kreisau ging es mehr um Annäherung, Zeit mit der Gruppe und allgemein Gemeinschaftsaktivitäten. Ganz wie man es sich von einer Klassenfahrt vorstellt. Eine Atmosphäre die sich später dann nicht mehr halten konnte. Darüber aber mehr nächste Woche! Dann gibts auch mehr Bilder.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon einmal ein KZ besucht oder euch anderweitig mit dem Thema auseinandergesetzt? 

things that made me happy #1

04.02.2014

"Kleine Dinge des Alltags, die einem einfach ein kleines Lächeln ins Gesicht zaubern oder einen einfach mit einem warmen Glücksgefühl erfüllen"


Genau darum soll es in einer kleinen neuen Reihe auf spectrum gehen: Dinge, die mich in den letzten Wochen/Tagen glücklich gemacht haben. Angelehnt an meinen Post zu meinen Vorsätzen für 2014 möchte ich damit die kleinen Freuden, erreichten Ziele und erfüllte Wünsche bündeln und besser schätzen. Ich möchte in jedem Monat eine Handvoll Dinge haben, die mich glücklich gemacht haben und für die ich in diesem Monat dankbar sein kann. 

» Schulisch hat sich im letzen Monat viel getan: das 3. Halbjahr ist beendet, das 4. steht in den Startlöchern und das Zeugnis kann sich sehen lassen (3 Punkte Verbesserung in Deutsch & der Titel des Mathestrebers!)
» Lerngruppe Mathe gegründet, schon dreimal getroffen und das Niveau steigt! (Meine Mädels können wirklich verdammt gut backen & da macht das ganze sogar Spaß)

» Fertigstellung der Fotomappe Photography (& damit die letzte benötigte Unterschrift für den Schein)
» die erste (und vollkommen unerwartete) Blogvorstellung bei der lieben Jana, da war ich ganz aus dem Häuschen (wie ein kleines Kind an Weihnachten x'D)
» die Planung für den fotografischen Nostalgie-Monat Februar ist abgeschlossen und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht (auch wenn es ein etwas ernsteres Thema ist)

» Kuchen gebacken ohne die Küche zu sprengen, mich zu verletzen oder andere zu vergiften
» eine weitere leere Wand im Zimmer dekoriert
» & fürs Ende muss es natürlich ein ganz furchtbarer Grund zum Freuen sein: den ganzen Monat das Auto nicht abgewürgt ♥ (aber hey, meinen Führerschein hab ich noch keine zwei Monate!)

Der Januar kann sich also sehen lassen. Der Februar mit Klausuren und Terminen dann leider nicht mehr...

Gab es im letzen Monat etwas, dass euch so richtig gefreut hat und mit was ihr den ersten Monat des neuen Jahres gerne verbinden würdet?

 
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